Innovation im Koblenzer Klärwerk

Energieautarkie und nachhaltige Phosphornutzung

12.08.2020

Am 12. August 2020 erreichte SÜLZLE KOPF SynGas im Projekt Koblenz einen bedeutenden Meilenstein. Nach erfolgreichem Probebetrieb wurde die funktionale Abnahme der thermischen Klärschlammverwertungsanlage durch die Stadtentwässerung Koblenz erteilt. Damit wurden die Leistungsdaten des SynGas-Verfahrens bestätigt und die Übergabe der Anlage an den Kunden eingeleitet. Nach der fünfwöchigen Anlagenfahrt konnten sich alle Projektbeteiligten über die gemeinsame Sichtung der Betriebsdaten freuen: In 32 Tagen Anlagenfahrt wurden aus 395 Tonnen Trockenschlamm 228 MWh elektrische und 293 MWh thermische Energie generiert und dem Klärwerk zur Verfügung gestellt. Die thermische Klärschlammverwertung von SÜLZLE KOPF SynGas leistet somit als elementarer Bestandteil des EU-geförderten Pilotprojekts “SusTreat“ einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg zur vollständigen Energieautarkie des gesamten Großklärwerks Koblenz. Hierbei nehmen die Stadtentwässerung Koblenz und die weiteren Projektbeteiligten eine Vorreiterrolle ein. Sie demonstrieren, dass Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung auf allen Ebenen erreicht werden kann. Die innovative Technologie von SÜLZLE KOPF SynGas hat sich für dieses Vorhaben als besonders vorteilhaft erwiesen.

  • Durch den kompakten Anlagenaufbau konnte das Modul zur thermischen Schlammverwertung direkt auf dem Klärwerksgelände errichtet und in das bestehende Netzwerk integriert werden.
  • Das Verfahren ermöglicht eine besonders effiziente Umsetzung der im Klärschlamm gebundenen Energie, indem das erzeugte Synthesegas unmittelbar in einem BHKW-Motor in Strom umgewandelt wird.
  • Die Überwachung und Steuerung der Anlage wurde dem Anlagenbetreiber durch den Einsatz von hochmoderner Prozessleittechnik erleichtert und die
    erforderlichen Präsenszeiten für Anlagenpersonal wurden minimiert.
  • Zuletzt wird der im Klärschlamm enthaltene Phosphor über die in der thermischen Verwertung entstehenden SynGas-Asche ausgeschleust und kann so beispielsweise als Zuschlagstoff in der Düngemittelindustrie eingesetzt werden. Auf diese Weise wird der überlebenswichtige Rohstoff Phosphor der Umwelt schadstofffrei zurückgeführt und der Stoffkreislauf geschlossen.

“Das hohe Nutzungspotenzial des Klärschlamms wird somit vollständig ausgeschöpft und ermöglicht Kläranlagenbetreibern eine klimafreundliche Klärschlammbehandlung. Und zwar dort, wo der Klärschlamm anfällt, ohne umweltbelastende Transporte und zum kalkulierbaren Preis”

Björn van Deest, kaufmännischer Geschäftsleiter von SÜLZLE KOPF SynGas, am Tag der Abnahmeerteilung.